Die Grüne Hundskopfboa gehört nach wie vor zu den absoluten Highlights der Terraristik. Bei TriasReptiles haben wir uns auf die Amazonas Tiefland Form spezialisiert. Dabei legen wir besonderen Wert darauf, nicht bloss sogenannte Highwhite-Tiere zu verpaaren, sondern vor allem auch besonders kräftige Exemplare mit einer herausragenden Physis miteinzubeziehen. Auch hier liegt das Augenmerk in einer natürlichen Entwicklung.
Das Wohlbefinden unserer Pfleglinge wurde am 01.07.2016 mit einem sensationellen Wurf von 15 (!) Jungtieren unter Beweis gestellt.
Es bleibt anzumerken, dass Verpaarungen von Corallus batesii x Corallus caninus das reinste Verbrechen sind. Selbstverständlich werden Sie bei uns niemals etwas Derartiges vorfinden. Mit "Züchtern" und Haltern solcher Tiere sollten Sie - sofern Ihnen die Terraristik am Herzen liegt - jeglichen Kontakt abbrechen.
Um Corallus batesii herrscht momentan ein grosser Hype.
Es ist bereits jetzt erkennbar, welch zwielichtige Gestalten mit fragwürdigen Hintergründen und Beweggründen auf den Zug aufspringen wollen. Es wird sich nur noch um eine Frage der Zeit handeln, bis sich die üblichen Boa-Krankheiten auch hier massivst manifestieren. Unser Bestand ist selbsttragend und ständig überwacht.
Unser Grundstock an Zuchttieren stammt aus Deutschland und den USA. Wir beabsichtigen, nur noch sehr wenige Tiere zu erwerben, da unser Hobby noch überschaubar bleiben soll. Des Weiteren können wir auch nur so garantieren, dass die sehr hohen Anforderungen an unsere Haltungsbedingungen erfüllen werden.
Rechts sehen Sie Achilles, ein absolut aussergewöhnliches Männchen, welchen man als Urvater unseres Bestandes bezeichnen könnte.
Er wurde 2009 in Deutschland geboren und war bereits als Baby völlig überdurchschnittlich gezeichnet. Im Laufe der Jahre wurde seine Färbung zunehmend dunkler und erscheint nun je nach Tagesform in einem kräftigen Türkis. Er repräsentiert die Basis der Hundskopfboas von TriasReptiles. Er gilt als unsere Nummer 1.
Zusammen mit der riesigen Briseis (unten) hat Achilles für den ersten erfolgreichen Wurf Corallus batesii von TriasReptiles gesorgt. Untenstehend ist Briseis und zwei ihrer Jungtiere von 2016 abgebildet (Artemis und Helena).
Man könnte in diesem Fall von klassisch gezeichneten Tieren sprechen, wobei Achilles natürlich eine extreme Form davon repräsentiert. Es ist unserer Ansicht nach von grosser Wichtigkeit, auch die klassischen Tiere, wie beispielsweise Briseis, zu züchten. Nur weil solche Individuen nicht mit weisser Musterung überladen sind, heisst das nicht, dass sie weniger schön sind. Wir versprechen Ihnen, ein Tier wie Briseis macht eine beeindruckende Figur im Terrarium und wird bei uns deswegen auch preislich entsprechend gewürdigt. Die wunderbare Aufnahme rechts ist uns in der Nacht gelungen und zeigt ebenfalls einige der Jungtiere aus dem Wurf von 2016.
Speziell zu erwähnen sind unsere sogenannten "Diamond"-Tiere. Gemeint sind damit Exemplare mit ausladender Dreieckszeichnung. Wir betreiben diesbezüglich eine gewisse Selektionszucht, sind aber stets bemüht, die natürliche Erscheinung beizubehalten. Wir sind sehr stolz darauf, einige der besten Tiere in Gefangenschaft unser Eigen nennen zu dürfen. Auch wenn ein gewisser Trend in die Richtung der mit weiss überladenen "Snowflake-Varianten" zeigt, kann keine andere Variation bzw. kein anderer Look den Diamond-Tieren das Wasser reichen.
Wir versichern Ihnen, dass der Anblick solcher Individuen absolut atemberaubend ist.
Es bleibt anzumerken, dass diese Optik nicht ganz einfach zu züchten ist. Mit Achilles haben wir allerdings den Sechser im Lotto. Und auch hier gilt die Regel, dass Qualität nicht nur von der Optik abhängt. Daher werden wir immer bemüht sein, auch wieder Tiere mit weniger Weissanteil (dafür besonders kräftiger Physis) mitzuverpaaren. Nur so kann die Gesundheit der Art über kommende Generationen sichergestellt werden. Dabei soll immer klar sein, dass die Grüne Hundskopfboa des Amazonas Tieflands eine in der Terraristik äusserst seltene und wertvolle Art darstellt, welche in ihrer natürlichen Vielfalt und Ausprägung unbedingt entsprechend respektiert werden muss. Ein Grüne Hundskopfboa wird nicht besser oder schlechter durch den Weissanteil. Es ist auch rein von der genetischen Vielfalt her eine Sackgasse, nur Tiere mit hohem Weissanteil miteinander zu verpaaren. Der Genpool wird zunehmend eingeschränkt und erstrebenswerte Eigenschaften können verloren gehen.
Bei dem oben und rechts abgebildeten Tier handelt es sich um Hermes, einem Männchen aus unserer ersten "Classic x Diamond"-Nachzucht von 2017 mit Achilles und Nyx.
Wie oft bei dieser Linie, kommt durch die Onthogenesis nicht mehr viel Weiss dazu. Die Zeichnung wird einfach noch "ausgefüllt". Wenn ein Tier jedoch schon so wie "Hermes" zur Welt kommt, kann man sich sowieso nur noch glücklich schätzen.
Oben sehen Sie Paris, der Bruder von Hermes aus demselben Wurf von 2016. Auffällig sind bei beiden die vielen "Crossbars". Ein Merkmal, welches Achilles zuverlässig an seine Nachkommen weiterzuvererben scheint (vgl. dazu auch unten).
Besonders erfreulich ist auch, dass Hermes sowie Paris bereits Väter mit Briseis bzw. Helena geworden sind. Sehen Sie dazu untenstehende Jungtiere. Diese sind nun eine Mischung aus klassischer Optik und der oben beschrieben Diamond-Zeichnung.
Im Jahre 2019 konnten wir den Erfolg von 2017 mit Achilles und Nyx wiederholen. Nyx schenkte uns 9 gesunde Babys. Zeichnungstechnisch war auch dieses Mal der Einfluss beider Elterntiere wieder klar ersichtlich, wobei sich die dunkelgrüne Färbung erfahrungsgemäss erst mit zunehmendem Alter manifestiert.
Links abgebildet sind die Jungtiere 8 & 9. Beide haben von Beginn an sehr gut gefressen und im Alter von 9 Monaten versorgten wir sie bereits regelmässig mit adulten Mäusen. Eigene Nachzuchten erweisen sich in den allermeisten Fällen als deutlich stabilere Pfleglinge als Neuzugänge aus Fremdbeständen. Bereits im Mutterleib gewöhnen sie sich an die klimatischen Bedingungen und sind daher von Geburt an bestens auf ihre Umgebung vorbereitet.
Corallus-Nachzuchten werden bei TriasReptiles ziemlich häufig gefüttert. Ab ca. 2 Jahren gleichen wir die Fütterungsintervalle den Wachstumsraten an. Das heisst, dass Individuen mit sehr langsamen oder fast stagnierenden Fortschritten auch entsprechend weniger Futter bekommen.
Diese Exemplare sind genetisch einfach nicht dazu geschaffen, besonders gross zu werden. Es macht daher wenig Sinn, einem solchen Tier viel Stoffwechselarbeit aufzuzwingen. Dies würde sich zwangsläufig nur negativ auf die Lebenserwartung auswirken, da es zu Organschäden kommen könnte.
Bestes Beispiel für diesen Umstand sind die 2016er Nachzuchten von Briseis. Während sie über 3 Kg schwer ist, sind ihre Jungen mit nun 7 Jahren lediglich etwas über 1000 g schwer. Sie werden nie auch nur annähernd die Grösse ihrer Mutter erreichen, weil aus irgendwelchen Gründen diese "Grössengenetik" nicht weitervererbt wurde
Links nochmals Nr. 8 und rechts gleich beide Tiere nochmals. Nach einigen Jahre manifestiert sich dann auch die dunklere Grünfärbung mehr und mehr. Bei diesen beiden Weibchen ist besonders auffällig, wie gierig sie ans Futter gehen. Sie werden aktuell zusammen in einem Terrarium gehalten, was überhaupt keine Probleme bereitet. Allerdings ist beim Füttern Vorsicht geboten, da es zu unschönen Beissereien kommen kann. Hier empfielt es sich, am Tag zu füttern. Die Tiere sind dann deutlich entspannter uns es kommt weniger zu Verwechslungen. Und auch der Pfleger dankt es, sind doch Bisse von Corallus wirklich sehr unangenehm und je nach dem auch nicht ganz ungefährlich.
Achilles und Nyx waren/sind eine wirklich unglaubliche Kombination. Die daraus entstandenen Babys bilden eine völlig neue Linie von Tieren mit ausgeprägtem Diamond-Look, wobei der Einfluss von Achilles mit seiner Genetik für dicke Dorsalsstreifen (sein Vater war der ursprüngliche HQ-Stripe) sich ebenfalls klar abzeichnet. Das Resultat sind die hierzulande in ihrer Ausprägung mit Sicherheit schönsten Exemplare überhaupt. Wir planen, die oben abgebildeten beiden Weibchen mit Hermes (ein Halbbruder) sowie Zeus (blutsfremd) zu verpaaren. Über den Ausgang dieser Projekt sind wir bereits jetzt gespannt. Geplant sind diese für das Jahr 2025/2026.
2022 wurde Zeus im Alter von 10 Jahren zum ersten Mal Vater mit Nyx. Diese "reine" Verpaarung von "Diamond-Tieren" resultierte in ziemlich spektakulären Jungtieren, wovon das Extremste, Ajax, links zu sehen ist. Es handelt sich um ein Männchen und wir sind gespannt, wie es sich im Erwachsenenkleid präsentieren wird.
Für Einsteiger und Anfänger sei hier einmal gezeigt, wie lange es dauern kann, bis man ein Tier zur Nachzucht einsetzen kann. Wir hatten einfach kein Weibchen für Zeus, welches "einsatzfähig" gewesen wäre. Unsere Weibchen müssen mindestens 5 Jahre alt sein, bevor wir sie für eine Verpaarung in Betracht ziehen.
Nyx (links) ist eines unserer besten Zuchtweibchen. Sie bringt zuverlässig gesunde Jungtiere zu Welt und erholt sich nach dem Wurf jeweils in kürzester Zeit wieder. Rechts sehen Sie zwei der Jungtiere aus dem Wurf von 2022.
Ganz rechts nochmals das oben abgebildete rote Baby in nun umgefärbter Pracht. Leider bestand der gesamte damalige Wurf nur aus männlichen Tieren, weshalb wir eine erneute gleiche Verpaarung nochmals in Betracht ziehen (müssen). Es ist immer ein bisschen ungünstig, wenn bei einem Wurf nicht beide Geschlechter resultieren, weil es die späteren Möglichkeiten zu Verpaarungen einschränkt.
- Untenstehend sehen Sie einige unserer Tiere, sowohl eigene Nachzuchten als auch Nachzuchten anderer Züchter -
Grundsätzlich haben Weibchen bei TriasReptiles zwei Jahre Pause bis zur nächsten Verpaarung. Das heisst, dass ein Tier nach einem Wurf im Spätjahr 2022 erst wieder im Spätjahr 2024 verpaart werden wird. Grüne Hundskopfboas brauchen einfach mehr Zeit, um wieder "auf die Beine" zu kommen. Bei Medusa haben wir eine Ausnahme gemacht, da der letzte Wurf nur ein überlebensfähiges Baby hervorbrachte und Medusa bereits vor der Geburt wieder zu fressen begann. Innerhalb von drei Monaten war sie bereits wieder auf Kurs. Aus diesem Grund haben wir eine erneute Verpaarung im Jahr 2023 gewagt, allerdings nicht wie geplant mit Achilles, sondern mit Apollo. Apollo lebt seit 10 Jahren bei uns und konnte bis anhin noch nie verpaart werden.
Nun ist es tatsächlich gelungen und wir sind erleichtert, dass es geklappt hat. 146 Tage nach der POS vom 01.02.2024 brachte Medusa am 25.06.2024 6 Babys zur Welt, von denen 2 kurz darauf leider verendeten.
Medusa und auch Apollo sind wirklich nicht gerade einfache Tiere. Medusa neigt leider dazu, die Geburt nicht einzuleiten, was dann gewisse Tricks seitens des Züchters notwendig macht. Und Apollo ist ein sehr zurückhaltendes Männchen, was diesen Zuchterfolg für uns umso bedeutender erscheinen lässt. Auch war es für uns wichtig, direkte Nachkommen von diesen beiden Elterntieren zu erhalten. Dies gewährleistet den Fortbestand der Linie und ermöglicht spätere blutsfremde Verpaarungen. Leider sind alle 4 überlebenden Babys Männchen, womit wir die Verpaarung mindestens noch einmal werden wiederholen müssen.
Als wir früh morgens die Babys im Terrarium entdeckten, trauten wir kaum unseren Augen. Obwohl wir wussten, dass beide Tiere aus der berühmten und alten Linie von Steve Volks Tieren "Paul" und "Brenda" (diese gehörten davor Paul Miles) abstammten, war die Wahrscheinlichkeit, dass daraus nochmals ein Ausnahmetier wie die in der Szene bekannte "Noel" resultieren könnte, verschwindend gering. Von den 6 bzw. 4 Babys ist nun eines absolut aussergewöhnlich. Mit diesem Tier gehen wir nochmals ganz zum Ursprung dieser so bedeutenden Linie zurück und machen einen Neuanfang. Es ist uns kein aktiver Züchter bekannt, der ohne vorherigen Zukauf von optisch ähnlichen Tieren ein solches Tier hervorgebracht hat. Sie mögen unsere Aufregung entschuldigen, aber dieser Erfolg ist im Leben eines jeden Züchters ein wirklich aussergewöhnliches und freudiges Ereignis.
Und da ist er nun:
King Ghidorah
"The One Who Is Many"
Rechts sehen Sie eine Aufnahme vom 22. September 2024. Das Tier war eines der grössten Babies, welches je bei TriasReptiles zur Welt gekommen ist. Es frisst bereits mittelgrosse Mäuse. Untenstehend sind Paul und Brenda von Steve Volk (Boulder, Colorado, USA) abgebildet. Sie gehören zu den wichtigsten Grünen Hundskopfboas in der Geschichte der Haltung und Nachzucht dieser Art in Gefangenschaft. Sie sind die Ur-Grosseltern von Ghidorah. Es handelt sich um eine direkte Abstammung, wobei noch das Weibchen Ricky von Rico Walder (in memoriam) mitspielte. Man kann sie als Legenden der Terraristik bezeichnen...
Unten abgebildet Ghidorahs Grosseltern George und Lovey (beide von Paul und Brenda abstammend, die Eltern von Apollo), sowie Ricky, welche zusammen mit George Ghidorahs Mutter (Medusa) hervorbrachte.
Die Ähnlichkeit zu Paul ist erkennbar. Ein schöneres Tier als Paul konnten wir uns schon damals nur schwer vorstellen. Mit Ghidorah ist Paul sozusagen wiederauferstanden. Long live the King!
*With special thanks to Steve Volk for his kind permission to use these pictures*
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Als ich damals mit der Haltung dieser einzigartigen Spezies begonnen habe, hätte ich nie auch nur ansatzweise daran gedacht, dass eines Tages ein Platz in der Geschichte der privaten Haltung der geheimnisvollen Grünen Hundskopfboa aus dem Amazonas Tiefland für mich bereitstehen würde.
Die über all die Jahre wirklich enorme Arbeit, Entwicklung und Optimierung, welche ich in meine grosse Leidenschaft investiert habe, hat sich nun in dieser besonderen und einzigartigen Sammlung manifestiert.
Es war kein einfacher Weg. Solche Leidenschaften werden oft auch von menschlichen Defiziten, Tiefschlägen und Verzweiflung begleitet. Immer wieder haderte ich mit der eher dürftigen Anerkennung meines Schaffens seitens der sogenannten Gemeinschaft. Der Bekanntschaft mit vielen zwielichtigen und für meine Arbeit negativen Menschen folgte aber auch immer wieder der Austausch mit wirklich guten Leuten, welche das Hobby mit ebenfalls grosser Leidenschaft teilten. Dass mit den Nachfahren der Tiere von Steve Volk und von Rico Walder, deren Engagement ich immer als wegweisend erachtet habe, dieses kleine Meisterwerk der Natur bei mir zur Welt gekommen ist, erfüllt mich ungemein mit Stolz und auch grosser Dankbarkeit. Ich kann sagen, dass ich nach dieser ganz persönlichen Genugtuung nun zur Ruhe gekommen bin.
Mein Dank gebührt allen Begleitern (Züchter, Freunde etc.), welche mich über die Jahre unterstützt haben, sei es mit guten Nachzuchten oder ihrem Rat. Ganz besonderen Dank möchte ich an dieser Stelle meinem Freund Andreas aussprechen, ohne ihn hätte ich es sicher nicht geschafft. Wir haben Grosses geleistet. Der Kreis hat sich geschlossen, ich habe in der grossen Halle Platz genommen.
Dave Naef, September 2024